Götzingen (jm). Erhalt der Pflanzenvielfalt und Sicherung des Lebensraumes für die Bienen und Insekten ist derzeit in aller Munde. Doch nur darüber reden hilft nicht, man muss etwas dafür tun, sagt man sich beim Verein „HELP! Sommermärchen-Team“ und entschloss sich daher zum Engagement für mehr ökologische Vielfalt im Rahmen des Projektes „Blühender Naturpark“. Geplant ist in drei Abschnitten auf der Gemarkung Götzingen rund 5 ha dafür akquirierte Fläche mit gebietsheimischen mehrjährigen Wildblumenarten einzusäen und damit blumenbunte Flächen zu gestalten sowie für Schmetterlinge, Insekten und weitere Tiere Nahrung zu beschaffen und Lebensraum zu gestalten. Die individuelle Saatgutauswahl erfolgt nach der Flächenbegutachtung durch den „Naturpark Neckartal-Odenwald“.

Nach sachgerechter Flächenvorbereitung im Sommer erfolgte am 27. September die Aussaat einer ersten 8.000 qm umfassenden Blühfläche unter tatkräftiger Beteiligung der Nachbarschaftsgrundschule Götzingen und des Kinderhauses „Arche Noah“. Zu dieser Premiere hieß Vorsitzender Thilo Jaufmann die Kinder mit ihren Lehrern und Erzieherinnen sowie die Ortsvorsteher Fischer (Götzingen) und Bechtold (Rinschheim) willkommen. Willkommensgrüße galten weiter Lukas Schäfer, dem Vertreter des Landwirtschaftsamtes, Frau Michaela Kahl als Projektmanagerin von „Blühender Naturpark“ sowie Julia Mack von Naturpark Schwarzwald. Er verwies darauf, dass der Verein „HELP! Sommermärchen-Team“ mit diesem Engagement für Wiesen „wie früher“ Zeichen setzen möchte für einen zukunftsorientierten Umgang mit der Natur und daher gerne diese Aufgabe annimmt. Es sind allein für den Samen der drei Teilprojekte rund 5.000 Euro durch Veranstaltungen und Spenden „aufzutreiben“.     

 

„Es freut uns vom „Blühenden Naturpark“ sehr, mit diesem Verein einen so begeisterten und engagierten Partner für unser Projekt gewonnen zu haben“, leitete Projektmanagerin Kahl ihre Grußworte ein. Sie dankte dem Verein für die Unterstützung und vor allem die bemerkenswerte Gesamtfläche und freute sich besonders über die zahlreichen kleinen Helfer bei der Aussaat. Alle seien danach sicher sehr gespannt auf die Wildblumen im nächsten Jahr. Auch Julia Mack unterstrich die Bedeutung solcher Maßnahmen und betonte, dass es besonders wichtig sei, möglichst viele solcher Blühinseln anzulegen. Positiv bewertete die Götzinger Initiative mit ca. 5 ha auch Lukas Schäfer vom Landwirtschaftsamt, zumal im NOK noch weitere Pläne bestehen und im Rahmen dieses Sonderprogramms des Landes bisher erst 10 ha in Baden-Württemberg angelegt wurden. Ortsvorsteher Fischer überbrachte die Grüße des verhinderten Bürgermeisters Burger und unterstrich ebenfalls den Stellenwert solcher Maßnahmen.

Danach schritt man zur Tat – angeleitet durch einige in der Landwirtschaft erfahrene Senioren zogen die Kinder aussäend über das Feld. Der Eifer und die Freude der 60 Grundschüler und 30 Kindergartenkinder über diesen „Praxis-Unterricht“ in freier Natur, und das bei herrlichem Sonnenschein, war nicht zu übersehen und übertrug sich auf die mitsäenden Opas sowie die Beobachter und Zaungäste. Die über das vorbereitete Feld ziehende Kinderschar gab ein imposantes Bild ab. Brezeln und Limonade nach „getaner Arbeit“ rundeten das Erlebnis ab, das bei den Kindern sicher lange nachhallen wird.